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Goldenes Weihnachtskonzert - 300 Schüler/-innen singen zum 50. Jubiläum des traditionellen Konzerts


Der Begriff „Goldenes Weihnachtskonzert“ bezieht sich nicht nur auf den Glanz, den das Weihnachtskonzert des Gymnasiums Marktoberdorf alljährlich in der St.-Magnus-Kirche verbreitet, sondern auch auf das Lebensalter dieses Ereignisses. Dietrich Buxtehudes Kantate „Das neugeborene Kindelein“ wurde nämlich vor genau 50 Jahren schon einmal aufgeführt, damals in der Martinskirche unter Arthur Groß. Gratulation für das Gymnasium, dass sein Musik-Kindelein seitdem so prächtig gediehen ist!

Musik als idealer Weg der Integration für Schüler aus 21 Nationen am Gymnasium

Der bewährte Ablauf orientierte sich auch diesmal am Alter der Mitwirkenden. Der Unterstufenchor (Leitung: Stefan Wolitz) begann mit Vincent Lübecks meist zweistimmiger Weihnachtskantate, zwischen deren Strophen auch drei Sängerinnen im Solo vereint waren. Danach begrüßte Oberstudiendirektor Wilhelm Mooser die wie immer überreiche Zuhörerschaft und betonte dabei, wie sehr eine Schule auch Ort der Integration (hier 21 Nationen) sei und dass diese über die Musik besonders gut gelinge. Das Nachwuchsorchester (Leitung: Stephan Dollansky), auf über zwei Dutzend Mitwirkende angewachsen, ließ erst Felix Mendelssohns „Engelsboten“ singen und begab sich dann, vom Schlagzeug aufgemuntert, in Felix Bernards „Winter Wonderland“. Die Orchesterarbeit gipfelt qualitativ in einem Ensemble wie dem Kammerorchester (Stephan Dollansky), das sich vollwertig an das Allegro aus Johann Sebastian Bachs Konzert c-Moll für Oboe, Violine, Streicher BWV 1060 wagen konnte. Regina Eubands Oboe war sehr präsent, während sich Alexandra Pawlowskys virtouse Violingirlanden leider im Zeltdach des Mittelschiffes verloren. Das Sinfonieorchester (Dollansky) fasst sich mit der Introduktion zu Joseph Haydns „Die Jahreszeiten“ relativ kurz. Die Klassik ist nun mal das Fundament jeder Orchesterausbildung und führte in diesem Fall zu einem wohlproportionierten Klanggebäude.

Beeindruckende Orchester- und Chorarbeit

Der Mittelstufenchor und sein Vokalensemble (Susanne Holm) hatte sich umfangreich vorbereitet. Mit der kleinen Liedkantate „Komm, Du Heiland der Welt“ von Carlheinz Heß und „Every Valley“ von Patti Drennan hatte die kleinere Gruppe schon zum Gottesdienst bei der Johanneskirche beigetragen, Immerhin aus fünf europäischen Nationen stammten die Lieder, die zu einer Art Weihnachtsgeschichte zusammengefasst waren. Zum Gesang gesellten sich Begleiter von der Harfe bis zur Pauke. Die Barockkomponisten Dietrich Buxtehude und Christoph Graupner liegen kaum 50 Jahre auseinander. Buxtehudes „Das neugeborene Kindlein“ steht in der norddeutschen Tradition. Das souveräne Vokalensemble (Wolitz) hatte hier die Gelegenheit zu lebendigem Wechsel zwischen ruhenden und drängenden Abschnitten, die durch feine instrumentale Zwischenspiele zusammengehalten wurden. Mindestens eine Nummer größer ist Graupners „Magnificat“, das der Jugendchor Ostallgäu (Wolitz) als Schlusswerk aufführte. Die kompositorischen Mittel steigern sich bis zur vierstimmigen Fuge, die Kontraste reichen von innigem Glauben bis zum Sturz der Mächtigen, auch Solisten werden eingesetzt. Amrei Kienle und Andreas Meyler hatten das erstaunlich gut im Griff.

Mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung

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